IDM Nachrichten von Honda (HRP)

 
7.IDM Rennen 2012 - Sachsenring
Sack Punkte für Karl Muggeridge
Holzhauer-Honda-Pilot Karl Muggeridge sicherte sich die Plätze 4 und 6 bei der Superbike-IDM am Sachsenring und rückte damit in der Meisterschaftstabelle um zwei Plätze vor auf Rang 5. MotoGP-Rookie Stefan Bradl reiste als Zuschauer an und zeigte Publikumsnähe. Der LCR-Honda-Pilot entzückte die Fans im Fahrerlager bei einer ausgedehnten Autogrammstunde.
Erster Lauf: Fireblade-Pilot Karl Muggeridge (31) bei der Führungsarbeit vor der IDM-Superbike-Meute.
Erster Lauf: Fireblade-Pilot Karl Muggeridge (31) bei der Führungsarbeit vor der IDM-Superbike-Meute.
Hohenstein-Ernstthal/Offenbach, 02. September 2012: Der siebte und vorletzte Superbike-IDM-Lauf auf dem Sachsenring nahm erst am Samstag seinen Lauf. Das Freitagstraining fand ausnahmsweise nicht statt. Grund: Dem Sachsenring werden pro Jahr lediglich 10 sogenannte »Lärmtage« für Wettbewerbsfahrzeuge zugebilligt. Der ursprünglich für die IDM vorgesehene Lärm-Freitag wurde dem Ende September stattfindenden Six-Days-Offroad-Event im Umfeld der Anlage zugestanden, damit im Rahmenprogramm an einem Tag historisch wertvolle Oldtimer und Klassiker aus Anlass des 85-jährigen Jubiläums des Sachsenrings über die Piste knattern können.
Nach zwei Trainingssitzungen klassierte sich Karl Muggeridge auf der Holzhauer-Honda auf dem fünften Startplatz in der zweiten Reihe, nur zwei Zehntelsekunden hinter der Polezeit. Teamkollege Arne Tode war lediglich als Zuschauer vor Ort. Die Verletzungen nach seinem Assen-Crash sind weitgehend verheilt, der Gips am linken Arm wurde jedoch erst am Freitag zuvor entfernt. Der Reha-Prozess zum Wiederaufbau von Muskelmasse benötigt also noch Zeit.
Positive, wenn auch nicht überraschende Notiz vom Samstag: Das verplombte Triebwerk des Schleiz-Sieges wurde am Sachsenring von den technischen Kommissaren des DMSB geöffnet und in allen Einzelheiten auf Reglementkonformität gecheckt. Ergebnis: Alles in bester Ordnung, keinerlei Beanstandungen.
Karl Muggeridge freute sich in Sachsen über Besuch aus seiner Heimat: Bruder Jamie und zukünftige Schwägerin Linda reisten aus Australien an und werden bis zum IDM-Finale in Hockenheim in Europa bleiben. Prominenter Besuch war dazu in der Honda Hospitality am Rennsonntag angesagt: Stefan Bradl stattete der IDM, in der vor neun Jahren im Red Bull Rookies Cup auf einer Honda 125 seine Karriere begonnen hatte, eine Visite ab. Der MotoGP-Fahrer des LCR-Honda-Teams und derzeitige WM-Sechste besuchte das Holzhauer-Superbike-Team, gab vor begeisterten Fans in der Honda Hospitality ein öffentliches Interview und signierte bei einer Autogrammstunde mit endloser Geduld Fotos, Kalender, Mützen und Zeitschriften der Zuschauer.
Im ersten Rennen vor 15.000 Zuschauern bog Muggeridge nach einem Blitzstart mit der Fireblade als Zweiter in Turn 1 ein, eine Runde später ergriff der Australier energisch die Führung. Nach einer Handvoll Umläufe überholte ihn erst Erwan Nigon, später schmuggelten sich noch Ranseder und Teuchert vorbei. Als nach zwei Dritteln der Renndistanz der Reifengripp nachließ, entschied sich Muggeridge, statt einer Schlussattacke auf den letzten Podestplatz die Punkte für Platz 4 sicher einzufahren.
Aufgrund der deutlich höheren Pace als im Training ließ der Australier das Fahrwerks-Setup der Fireblade  für das zweite Rennen anpassen. Nach erneut gelungenem Start kreiste Muggeridge zunächst an zweiter Position und entschied sich für eine schonende Gangart, um für das Finale auf der reifenmordenden Strecke, bei der die Linkskurven deutlich in der Überzahl sind, noch Reserven zu haben. Dieser Plan ging jedoch nicht auf. Denn an den Konkurrenten, die sich dabei nach und nach vor ihn schoben, kam »Muggas« zum Schluss nicht mehr vorbei. Am Ende brauste er als Sechster ins Ziel. Die Punkteausbeute aus beiden Läufen machte sich jedoch bezahlt. Muggeridge verbesserte sich in der Meisterschafts-Punktetabelle vom siebten auf den fünften Platz.
Muggeridge bei der Vorbereitung auf den Start: Solange die Reifenwärmer aufgezogen sind, ist »keep smiling« angesagt.
Muggeridge bei der Vorbereitung auf den Start: Solange die Reifenwärmer aufgezogen sind, ist »keep smiling« angesagt.
Großer Andrang nach Autogrammen: MotoGP-Pilot Stefan Bradl nahm sich am Sachsenring reichlich Zeit für die Fans.
Großer Andrang nach Autogrammen: MotoGP-Pilot Stefan Bradl nahm sich am Sachsenring reichlich Zeit für die Fans.
Karl Muggeridge (38), aus Wallisellen/Schweiz (Rennen 1: Platz 4; Rennen 2: Platz 6)
»Ideal war es sicher nicht, ein Rennen mit nur halben Training zu bestreiten, auch wenn es für alle gleich ist. Am Samstag war es relativ kühl, der Griplevel niedrig. Startplatz 5 in der zweiten Reihe war nicht exakt, was mir vorschwebte. In meiner schnellsten Runde mit dem Qualifyer ist leider ein anderer Fahrer gestürzt. Allerdings waren die Zeitabstände nach vorne sehr eng. Das Motorrad funktionierte gut, ebenso die neuen Reifen, die Dunlop mitgebracht hat.«
»Beim Start im ersten Rennen lief alles auch Plan, ich kam gut weg und konnte als Zweiter in die erste Kurve einbiegen. Meine Pace war gut, die Rundenzeiten waren eine Sekunde besser als im Training. Ich überholte Erwan Nigon und verteidigte die Führung eine Handvoll Runden, bevor er konterte. Schließlich schoben sich noch Ranseder und Teuchert vorbei. Etwa acht Runden vor Schluss ließ der Hinterradgripp nach, auch die Bremswirkung war einen Tick unter der gewohnten Performance. Vielleicht war es nicht heiss genug. Ich habe alles probiert, um den letzten Podestplatz noch zurück zu erobern, aber es sollte nicht sein.«
»Für das zweite Rennen haben wir andere Gabelfedern eingebaut und Federbein verstellt. Damit war das Motorrad besser, auch wenn die Rundenzeiten das nicht reflektierten. Nach dem Start war ich zunächst an zweiter Stelle. Um diesmal besser über die Distanz zu kommen, war meine Absicht, dieses Mal die Reifen zu schonen und um zum Schluss nochmal tüchtig anzugreifen. Das hat aber nicht funktioniert. Die Positionen, die ich dabei einbüßte, konnte ich nicht mehr wettmachen, weil ich später an keinem mehr vorbei kam. Im Nachhinein hätte ich versuchen sollen, mich an Dario Giuseppetti zu hängen, als dieser sich zu Beginn nach vorne absetzte. Keine Rücksicht nehmen und dann schauen, wie sich die Dinge entwickeln. Es ärgert mich, dass ich das nicht riskiert habe. Kurz vor Schluss bin ich in der Wasserfall-Kurve mit dem Knie zu weit noch innen aufs Gras gekommen, da hat zum Sturz nicht viel gefehlt.«
»Unser Plan nun für das Finale in Hockenheim? So gut wie möglich abschneiden, am besten mit noch einem Sieg. Wir haben dort vorher noch einen Test geplant, um bestmöglich vorbereitet zu sein und noch einmal eine starke Leistung abzuliefern.«
Schräg und schnell: Karl Muggeridge und seine Holzhauer-Fireblade aus der Vogelperspektive.
Schräg und schnell: Karl Muggeridge und seine Holzhauer-Fireblade aus der Vogelperspektive.
Arne Tode (27), aus Glauchau (verletzungsbedingt nicht am Start)
»Mein Wunsch, bereits hier wieder anzutreten, hat sich nicht erfüllt. Der Gips am linken Arm wurde erst am Freitag vor dem Sachsenring entfernt. Die Muskulatur hat sich zurück gebildet, ich verfüge damit nicht über genug Kraft, um ein Superbike zu bändigen. Nun ist erst einmal intensive Physiotherapie angesagt. Damit hoffe ich, beim Finale in Hockenheim in zwei Wochen antreten zu können. Ob ich dann aber tatsächlich einsatzfähig sein werde, bleibt abzuwarten. Denn Fahren macht nur Sinn, wenn ich wirklich fit bin.«
»Traurig bin ich nicht, eher sauer, weil Zuschauen ist die absolute Höchststrafe. Es ist wirklich schade. Eigentlich hat die Saison für mich kein halbes Jahr gedauert. Zuerst musste ich mich nach der Pause letztes Jahr wieder zurecht finden. Es gab ständig Fortschritte, auch die Fireblade funktionierte immer besser. Bei einem Test in Brünn waren meine Zeiten richtig schnell. Dass es mich in Assen zerbröselt hat, hat alles zunichte gemacht. Doppelt ärgerlich ist, daß Schleiz, Sachsenring und auch Hockenheim alles Strecken sind, die mir besonders gelegen hätten.«
Nur Zuschauer: Arne Tode (rechts) verzichtete auf die Rennteilnahme, genoss aber dennoch die angenehmen Momente.
Nur Zuschauer: Arne Tode (rechts) verzichtete auf die Rennteilnahme, genoss aber dennoch die angenehmen Momente.
 
Superbike IDM Rennen 1
1. Erwan Nigon
2. Jörg Teuchert
3. Michael Ranseder
4. Karl Muggeridge (Honda CBR1000RR Fireblade)
5. Gareth Jones
6. Ghisbert van Ginhoven
7. Roland Resch
8. Lukas Pesek
9. Lucy Glöckner
10. Ireneusz Sikora
Superbike IDM Rennen 2
1. Dario Giuseppetti
2. Michael Ranseder
3. Jörg Teuchert
4. Erwan Nigon
5. Gareth Jones
6. Karl Muggeridge (Honda CBR1000RR Fireblade)
7. Roland Resch
8. Ghisbert van Ginhoven
9. Lukas Pesek
10. Ireneusz Sikora
Punktestand IDM Superbike (nach 7 von 8 IDM-Rennterminen)
1. Michael Ranseder, 225 Punkte
2. Erwan Nigon, 217 Punkte
3. Jörg Teuchert, 202 Punkte
4. Gareth Jones, 168 Punkte
5. Karl Muggeridge, 150 Punkte
6. Matej Smrz, 144 Punkte
7. Troy Herfoss, 133 Punkte
8. Dario Giuseppetti, 120 Punkte
9. Ghisbert van Ginhoven, 117 Punkte
10. Roland Resch, 90 Punkte
13. Arne Tode, 50 Punkte
Kurven-Idylle: Karl Muggeridge schneidet mit der Fireblade Sachsenring durch die Omega-Passage.
Kurven-Idylle: Karl Muggeridge schneidet mit der Fireblade Sachsenring durch die Omega-Passage.