Nolan, X-Lite und Vanucci Testtage in Almeria 2013

 
"Kopfsache" - Tag 2: Die Tour
Text: 'Kraftrad' / Bilder: 'Kraftrad' & Toni Börner
 
Tag 2 begann völlig entspannt gegen 8 Uhr mit einem reichhaltigen Frühstück, wobei mir die spanische „Üppigkeit“ dann doch zu viel war. Beim Blick aus dem Fenster lachte einen die Sonne vom Meer her an. Und schon quälten mich die ersten Fragen – was zieh ich denn jetzt alles nachheran? Hat meine Textilbekleidung doch eine Regenmembrane sowie Termoschicht. Wie warm wird das denn? Und wie warm fühlen sich denn die Klamotten so generell an beim Fahren? Völlig unentschlossen und mit Grübelstirnfalten stand ich vor meinem Bett und war leicht überfordert.   Vanucci Textilkleidung von Kopf bis Fuss
Ich entschied mich für nur Regenmembrane in der Hose und nur Termoschicht in der Jacke. Hatte ich doch eh noch die Protektorenweste drunter an. Fertig angezogen ging es runter in die Pizzeria, zur „Knoff Hoff-Runde“. Unsere Aufgabe war es, in den Nolan N44 Helm das N-COM System einzubauen.
Ob Integral-, Jet- oder Offroadhelm - der Nolan N44 ist ein Verwandlungskünstler und mit N-COM B4 immer voll vernetzt
Ob Integral-, Jet- oder Offroadhelm - der Nolan N44 ist ein Verwandlungskünstler und mit N-COM B4 immer voll vernetzt
Auf der Seite lagen in Reih und Glied unsere mit Namen beschrifteten Helme. Auf dem Tisch ein noch original verpacktes Nolan N-COM B4-System. Schritt für Schritt erklärte man uns die Demontage sowie den Einbau und die Komplettierung des Multifunktionshelms. Im Grunde war alles selbsterklärend und ich 5 Minuten erledigt – Kinderleicht. Die Kopplung der Helme verschoben wir auf einen späteren Zeitpunkt, da es sicherlich schwierig werden würde, gut 20 Helme mit der gleichen Kennung gezielt zu treffen.
Nun ging es aber endlich raus in die Sonne und zu den Bikes. Leider stand keine HP4 (auf die ich mich schon gefreut hatte) zur Verfügung, sodass ich mit einer „normalen“ S1000RR auf unsere Tourenrunde gehen sollte.
Die ersten Motorräder wurden gestartet, feiner Dampf umhüllte die ersten Bikes, einige Fahrer saßen schon fertig gerüstet auf Ihren Geräten und ich stand noch recht unfertig rum. Also, Protektorenweste zu, Hose und Jacke mit einem gut 20cm langen Reisverschluss hinten verbinden und Sturmhaube auf. Alles war noch etwas steif, passte aber recht gut. Nur die Sturmhaube mit Hals- bzw. Brusttuch musste in Verbindung mit der Weste genau angezogen werden.
In kleinen Gruppen ging es nun also los Richtung Westen entlang der andalusischen Küste – Ziel war der Naturpark Gabo de Gata.  Zwischendurch machten wir immer wieder halt an malerischen Plätzen und genossen die warmen Sonnenstrahlen. Nach einigen Kilometern wurden die Klamotten langsam geschmeidiger. Allem voran die kurzen Stiefel, die Anfangs doch sehr stark gegen mein Schienbein drückten. Erfreulicherweise hatte ich am Morgen bei meiner Schichtentscheidung genau das Richtig getan – mir war es weder kalt, noch fühlte ich mich zu warm angezogen.
Helmmäßig kam nur Freude auf. Der N44 sitze wie für mich gemacht. Nur beim auf und abnehmen musste ich die Ohren etwas „anlegen“. Von der Geräuschentwicklung her war er nicht gerade leise. Dies lag aber sicherlich auch da dran, dass der Wind bei meiner Größe von der S1000RR-Scheibe direkt auf Kopfhöhe abgelenkt wird. Sehr gut fand ich, dass er selbst bei zügiger Gangart super fest saß, nie anfing zu pendeln, aufsteigen oder gegen das Kinn drückte – er sitze einfach perfekt. Sehr praktisch fand ich, neben der Verwandlungsfähigkeit, die eingebaute Sonnenblende, welche genau an der richtigen Stelle sitzt und spielerisch – wenn man die Position der Betätigung innehat – zu bedienen war.   Bild: Toni Börner
  Nach einer ausgiebigen Pause in Las Negras, schwatzte ich Olaf – Instruktor bei Bike-Promotion – die einzige HP4 im Feld ab. Unter Androhung körperlichen Gewalt wenn ich das Ding wegwerfen würde, bekam ich den Schlüssel für dieses Blau-Weisse-Wunderwerk aus München ausgehändigt. Auf einer sehr kurvigen und teilweise schlechten Straße ging es hoch nach Almeria zur Rennstrecke, wo der andere Teil ihre Runden drehte.
Auf diesen kleinen Sträßchen konnte das Fahrwerk der HP4 gleich mal zeigen was geht. Und ich muss sagen – Respekt. Das Teil fährt absolut harmonisch und bügelt jegliche Unebenheit souverän weg. Egal was einem in den Kurven an Löchern und Spurrillen begegnete, die HP4 legte einfach ihre Linie drüber als wenn nichts wäre. Traktionskontrolle und Bosch ABS der 9.Generation arbeiteten unauffällig im Hintergrund, sodass es eine richtig schöne entspannte Landstraßenpartie wurde. Einzig die Lenkerstummel sind mir vom Winkel her etwas unangenehm. Hier müsste ich für eine längere Tour etwas ändern.
Ich fand den direkten Vergleich „normal“ zu HP4 sehr Imposant, wie man doch ein eh schon tolles Bike so im Detail verbessern kann.
Zurück zum Hotel ging es über ein kurzes Autobahnstück, auf dem wir dauerhaft etwas flotter fahren konnten. Und da muss ich nochmals auf den N44 Helm zurückkommen, der zwar laute Windgeräusche an mich weiterreichte, dessen Tragekopfort aber hervorragend  und er quasi wie mit dem Kopf verwachsen war.
Im Hotel angekommen, stand die nächste Herausforderung für das Team im Vanucci-Shop an – mich in ein sportliches Leder für den Rennstreckentag zu bringen.  Also, Competizione Donna II Handschuhe in XL, sitzen stramm, Zeigefinger stößt an, passt aber. RV5 Sportstiefel in Größe 47, links etwas mehr Luft, passen aber auch. Art XIV Jacke in 110, Länge passt, nur das Verhältnis Ärmellenge zu Schulterbreite passt überhaupt nicht. Also Grüße 58, Ärmel zu kurz. Und die Hose in 110, keine Chance meine Oberschenkel rein zu bekommen. Man versuchte mir noch eine 58ziger zu besorgen (2 Stunden später war eine da – Respekt), aber auch die passte nicht zu meinen Proportionen. Man hatte mich ja bereits vorgewarnt, das ich nicht gerade der „von der Stange Typ“ wäre und so musste mein Leder auf dem Racetrack von Almeria herhalten.
 
 
Tag 1: Die Anreise :::... ...::: Tag 3: On the Racetrack
 
Inhalt
Übersicht        
"Kopfsache" Tag 1: Die Anreise Tag 2: Die Tour Tag 3: On the Racetrack Tag 4: Die Abreise
Die Helme Nolan N44 (Multifunktion) X-Lite X-603 (Supersport) X-Lite X-802R (Weltmeister)
Bilder vom Event (von Racepixx, Friedrich Weisse, Toni Börner, Jörg Könstle, Jörg Könstle und mir)
 
Sponsoren / Partner
Nolan Helme Bike Promotion - der größten deutschen Veranstalter von Rennstreckenveranstaltungen für Jedermann
X-Lite Helme Metzeler Vanucci by Louis
Wunderlich - Seit 1985 entwickeln wir hochwertiges Motorrad-Zubehör und sind weltweit einer der größten BMW-Spezialanbieter.
Detlev Louis Motorradvertriebs GmbH Racepixx MOTOREX moto-logistics / ZUFALL logistics group