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"Kopfsache" - Tag 2: Die Tour
Text: 'Kraftrad' / Bilder: 'Kraftrad' &
Toni Börner |
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Tag 2 begann völlig entspannt gegen 8 Uhr mit einem reichhaltigen
Frühstück, wobei mir die spanische „Üppigkeit“ dann doch zu viel
war. Beim Blick aus dem Fenster lachte einen die Sonne vom Meer
her an. Und schon quälten mich die ersten Fragen – was zieh ich
denn jetzt alles nachheran? Hat meine Textilbekleidung doch eine
Regenmembrane sowie Termoschicht. Wie warm wird das denn? Und wie
warm fühlen sich denn die Klamotten so generell an beim Fahren?
Völlig unentschlossen und mit Grübelstirnfalten stand ich vor meinem
Bett und war leicht überfordert. |
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Ich entschied mich für nur Regenmembrane in der Hose und nur
Termoschicht in der Jacke. Hatte ich doch eh noch die Protektorenweste
drunter an. Fertig angezogen ging es runter in die Pizzeria, zur
„Knoff Hoff-Runde“. Unsere Aufgabe war es, in den Nolan N44 Helm
das N-COM System einzubauen. |
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Ob Integral-, Jet- oder Offroadhelm - der Nolan N44 ist ein Verwandlungskünstler
und mit N-COM B4 immer voll vernetzt |
Auf der Seite lagen in Reih und Glied unsere mit Namen beschrifteten
Helme. Auf dem Tisch ein noch original verpacktes Nolan N-COM B4-System.
Schritt für Schritt erklärte man uns die Demontage sowie den Einbau und
die Komplettierung des Multifunktionshelms. Im Grunde war alles selbsterklärend
und ich 5 Minuten erledigt – Kinderleicht. Die Kopplung der Helme verschoben
wir auf einen späteren Zeitpunkt, da es sicherlich schwierig werden würde,
gut 20 Helme mit der gleichen Kennung gezielt zu treffen. |
Nun ging es aber endlich raus in die Sonne und zu den Bikes. Leider
stand keine HP4 (auf die ich mich schon gefreut hatte) zur Verfügung, sodass
ich mit einer „normalen“ S1000RR auf unsere Tourenrunde gehen sollte. |
Die ersten Motorräder wurden gestartet, feiner Dampf umhüllte die ersten
Bikes, einige Fahrer saßen schon fertig gerüstet auf Ihren Geräten und ich
stand noch recht unfertig rum. Also, Protektorenweste zu, Hose und Jacke
mit einem gut 20cm langen Reisverschluss hinten verbinden und Sturmhaube
auf. Alles war noch etwas steif, passte aber recht gut. Nur die Sturmhaube
mit Hals- bzw. Brusttuch musste in Verbindung mit der Weste genau angezogen
werden. |
In kleinen Gruppen ging es nun also los Richtung Westen entlang der
andalusischen Küste – Ziel war der Naturpark Gabo de Gata. Zwischendurch
machten wir immer wieder halt an malerischen Plätzen und genossen die warmen
Sonnenstrahlen. Nach einigen Kilometern wurden die Klamotten langsam geschmeidiger.
Allem voran die kurzen Stiefel, die Anfangs doch sehr stark gegen mein Schienbein
drückten. Erfreulicherweise hatte ich am Morgen bei meiner Schichtentscheidung
genau das Richtig getan – mir war es weder kalt, noch fühlte ich mich zu
warm angezogen. |
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Helmmäßig kam nur Freude auf. Der N44 sitze wie für mich gemacht.
Nur beim auf und abnehmen musste ich die Ohren etwas „anlegen“.
Von der Geräuschentwicklung her war er nicht gerade leise. Dies
lag aber sicherlich auch da dran, dass der Wind bei meiner Größe
von der S1000RR-Scheibe direkt auf Kopfhöhe abgelenkt wird. Sehr
gut fand ich, dass er selbst bei zügiger Gangart super fest saß,
nie anfing zu pendeln, aufsteigen oder gegen das Kinn drückte –
er sitze einfach perfekt. Sehr praktisch fand ich, neben der Verwandlungsfähigkeit,
die eingebaute Sonnenblende, welche genau an der richtigen Stelle
sitzt und spielerisch – wenn man die Position der Betätigung innehat
– zu bedienen war. |
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Nach einer ausgiebigen Pause in Las Negras, schwatzte ich Olaf
– Instruktor bei Bike-Promotion – die einzige HP4 im Feld ab. Unter
Androhung körperlichen Gewalt wenn ich das Ding wegwerfen würde,
bekam ich den Schlüssel für dieses Blau-Weisse-Wunderwerk aus München
ausgehändigt. Auf einer sehr kurvigen und teilweise schlechten Straße
ging es hoch nach Almeria zur Rennstrecke, wo der andere Teil ihre
Runden drehte. Auf diesen kleinen Sträßchen konnte das Fahrwerk
der HP4 gleich mal zeigen was geht. Und ich muss sagen – Respekt.
Das Teil fährt absolut harmonisch und bügelt jegliche Unebenheit
souverän weg. Egal was einem in den Kurven an Löchern und Spurrillen
begegnete, die HP4 legte einfach ihre Linie drüber als wenn nichts
wäre. Traktionskontrolle und Bosch ABS der 9.Generation arbeiteten
unauffällig im Hintergrund, sodass es eine richtig schöne entspannte
Landstraßenpartie wurde. Einzig die Lenkerstummel sind mir vom Winkel
her etwas unangenehm. Hier müsste ich für eine längere Tour etwas
ändern. |
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Ich fand den direkten Vergleich „normal“ zu HP4 sehr Imposant, wie man
doch ein eh schon tolles Bike so im Detail verbessern kann. |
Zurück zum Hotel ging es über ein kurzes Autobahnstück, auf
dem wir dauerhaft etwas flotter fahren konnten. Und da muss ich
nochmals auf den N44 Helm zurückkommen, der zwar laute Windgeräusche
an mich weiterreichte, dessen Tragekopfort aber hervorragend und
er quasi wie mit dem Kopf verwachsen war. Im Hotel angekommen,
stand die nächste Herausforderung für das Team im Vanucci-Shop an
– mich in ein sportliches Leder für den Rennstreckentag zu bringen. Also,
Competizione Donna II Handschuhe in XL, sitzen stramm, Zeigefinger
stößt an, passt aber. RV5 Sportstiefel in Größe 47, links etwas
mehr Luft, passen aber auch. Art XIV Jacke in 110, Länge passt,
nur das Verhältnis Ärmellenge zu Schulterbreite passt überhaupt
nicht. Also Grüße 58, Ärmel zu kurz. Und die Hose in 110, keine
Chance meine Oberschenkel rein zu bekommen. Man versuchte mir noch
eine 58ziger zu besorgen (2 Stunden später war eine da – Respekt),
aber auch die passte nicht zu meinen Proportionen. Man hatte mich
ja bereits vorgewarnt, das ich nicht gerade der „von der Stange
Typ“ wäre und so musste mein Leder auf dem Racetrack von Almeria
herhalten. |
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