Almeria Presse (Brand) Event MMXV

Text: Rainer Friedmann 'Kraftrad'  /  Bilder: Rainer Friedmann 'Kraftrad', Jörg Künstle, Johannes Richardt
MMXV bezeichnet hier nicht unbedingt die Marken Metzeler, Motorex, X-lite und Vanucci, obwohl das mit die wichtigsten Brands einer wunderschönen Jahresauftaktveranstaltung sind. Nein, wir befinden uns nun doch tatsächlich schon im Jahre 2015 (römisch MMXV) und gehen wohl in eine der spannendsten Motorradsaisons der letzten Jahre. Zum einen warten tolle Sportbikes auf uns, die Leistung und technische Raffinessen neu definieren werden und zum anderen wird der Gegenpol, dass gechillte cruisen mit Café-Racern in Zukunft eine große Rolle spielen.
Das Jahr ist also gerade mal guten einen Tag alt und schon geht es raus aus dem Winter hinein in die Wärme Südspaniens nach Almeria bzw. Mojácar, wo uns – das sind Motorradjournalisten, Blogger und Foren-Betreiber – zwei Tage lang Neuheiten von Vanucci, Nolan bzw. X-lite, Metzeler, Motorex, GoPro und Touratech präsentiert werden und wir die Gelegenheit haben uns gegenseitig über Trends und Strömungen in der Motorradbranche auszutauschen. Den optimalen Rahmen setzte wieder Bike-Promotion mit seiner BMW-Flotte, die im Anschluss für das BMW-Motorrad Test-Camp Almeria 2015 bereit steht. Na dann – ab in den Flieger!
Bevor ich aber in das andalusische Fahrvergnügen eintauchen konnte, stand erst einmal Mitternachtsshopping im eigens eingerichteten Brand-Shop auf dem Programm. Die Mitarbeiter von Louis hatten wieder einen herausragenden Shop in den Räumlichkeiten des Hotel Marina Playa aufgebaut. Neben den neuen Vanucci Motorradbekleidungen, gab es eine Nolan-Ecke sowie GoPro-Stand und einen OutDry Demonstration, bei der eindrucksvoll gezeigt wurde wie wasserdicht die neuen Produkte sind. Gleich beim Betreten fiel meine Aufmerksamkeit aber auf einen großen gelben Vanucci Einteiler – wird das meiner sein? WOW! Also schnell rein ins Shoppingvergnügen.
Der Brand Shop im Hotel Marina Playa
Fangen wir mal unten drunter mit RVX-Light Funktionswäsche in schwarz/gelb an; XL bei der Hose und XXL beim Langarmshirt; passt schon mal perfekt. Nun zur Herausforderung der letzten beiden Jahre – eine passende Lederkombi. Louis hatte im Vorjahr Maß genommen und mir einen stylische Vanucci ART XVI Einteiler zurechtgeschnitten. Und? Erster Eindruck gleich mal sehr gut, alles sitze dort wo es sein muss, nichts drückt oder schnürt ein, er passt, super!
So ausgestattet, konnte es am 1.Tag gleich früh morgens hoch zum Circuito de Almeria gehen, wo die neue BMW S1000RR, ausgerüstet mit mehreren unterschiedlichen Metzeler-Reifen, auf uns wartete. Noch schnell einen passenden Helm im X-lite Truck für den Racetrack besorgen – heute mal einen Nolan X-802R Replica Bastianini, Kombi an und rauf auf´s Bike.
Mit Metzeler Reifen immer gut bedient Nolan und X-lite - X-551GT und X-802R Sonderanfertigung in gelb - Vanucci ART XVI Einteiler
Auf dem Circuito de Almeria ging es mit Metzeler, Nolan / X-lite und einem gelben "Farbklex" von Vanucci rund 
Im ersten Turn ging es mit den zwar bereits in die Jahre gekommenen aber immer noch guten Metzeler Racetec K3s auf den 4030 Meter langen Kurs – der neue Racetec RR war leider noch nicht ausgeliefert. Im zweiten Turn wollte ich dann gleich mal den direkten Vergleich zu dem in 2014 eingeführten Sportec M7RR ziehen. So ging es in der schnellen A-Gruppe auf K3 raus und gleich im Anschluss in der B-Gruppe auf M7RR.
Metzeler Ractec K3
Metzeler Ractec K3
  Naja, komplett neue und kalte Reifen sollte man, auch nicht auf so griffigem Belag wie hier in Almeria, sofort mit zuviel Schräglage belasten. Kleiner Rutscher über beide Räder in der 2.Kurve; nochmals gut gegangen; Ok, noch eben doch noch ne halbe Runde Halbgas; jetzt aber Hahn auf und los! Was soll ich sagen? Bis ca. 2 Runden vor Schluss ein klasse Fahrverhalten! Leichtgängig, präzise und zielgenau ging es Runde um Runde an die Ideallinie ran. Nur beim rausbeschleunigen auf die Gegengerade durfte die Traktionskontrolle das ein oder andere mal eingreifen. Gegen Ende des Turns, wurde es ihm dann aber doch etwas zu warm, sodass er leicht zu schmieren begann, aber nicht wirklich beunruhigend. Wir dürfen hier ja nicht vergessen, dass wir von einem für den Straßeneinsatz konzipierten Reifen sprechen, der auch im Regen seine Qualitäten haben muss. Hatte ihn auch bereits auf meiner Fireblade auf dem Hockenheimring einen Turn lang getestet mit dem gleichen Ergebnis. Unterm Strich ein toller Reifen für Leute die mal auf die Renne wollen und dies zum Beispiel per Anreise auf eigener Achse tun wollen. Bin mal auf den neue Ractec RR gespannt!
 
  Metzeler Sportec M7RR
Metzeler Sportec M7RR
Mit dem Metzeler Sportec M7RR kann man auch richtig flott um den Kurs flitzen (Bild: Jörg Künstle)
Mit dem Metzeler Sportec M7RR kann man auch richtig flott um den Kurs flitzen (Bild: Jörg Künstle)
Nach der Mittagspause war dann abwechselnd der profilierte Racetec K2 und Racetec Slick an der Reihe. Der Slick ist natürlich für ein artgerechtes Betreiben der S1000RR – die übrigens brutal gut geworden ist –  die Beste Wahl. Dennoch war ich überrascht wie gut der profilierte K2 bei knapp 12 Grad Lufttemperatur funktionierte. Für ambitionierte Racer, die ihren Geldbeutel etwas schonen wollen, sicher eine sehr gute Reifenwahl.
Am Ende des Tages standen knapp 10 Turns auf der Habenseite und die Erkenntnis, dass ein Straßenreifen der Neuzeit, einem in die Jahre gekommenen Sportreifen in nichts nachsteht, dass man mit einem K2 verdammt flott unterwegs sein kann und dass ich mehr Sport treiben muss bei dem bärenstarken Motorrad.
Und der neue Einteiler? Der hat den ersten Renntag auch sehr gut überstanden. Passte perfekt, flatterte nie im Wind und fühlte sich sehr gut an. Vielleicht am Kragen hätte man noch etwas Neopren vernähen können, denn der kortartige Abschluss rieb manchmal am Hals. Und die Farbe? Nur klasse! Sie hielt glaub die meisten Fahrer vom Überholen ab – dachten wohl, dass man an dieser leuchtenden Warnbarke nicht vorbei darf ;-)
Volle Traktion mit der neuen BMW S1000RR und Metzeler (Bild: Jörg Künstle)
Volle Traktion mit der neuen BMW S1000RR und Metzeler (Bild: Jörg Künstle)
Zurück im Hotel ging es wieder zum shoppen, denn nun stand die Tourenbekleidung auf dem Programm. Ich wählte die Vanucci Okovango II Textilkombi mit den wasserdichten Tour Fun II Handschuhen und den VTB12 Tourenstiefeln mit Klettverschlüssen. Dazu gab es dann die X-lite X-1003 Elegance Klapphelm mit N-COM.
So ging es nun am 2.Tag auf Tour. Die Okovango II Kombi passte gleich mal richtig gut und lies sich mit dem Reisverschluss zwischen Jacke und Hose sehr einfach verbinden. Praktisch finde ich, dass das SympaTex-Futterlaminat mit kleinen Reisverschlüssen eingearbeitet ist und man beim Einsteigen nicht mehr an den Druckknöpfen hängen bleibt. Aber gleich zu Beginn unserer Tour wurde mir klar, dass diese mit vielen Staufächern und Weitenverstellmöglichkeiten bestückte Textilkombi eher für Temperaturen ab 10 Grad entwickelt wurde. Denn im Schatten kam kein wohlig warmes Gefühl auf. Die HIRIDER II aus 2014 fühlt sich hier doch deutlich wärmer an – hatte ich sie bereits bei 0 Grad nur im T-Shirt drunter gefahren. Aber Passform und Tragegefühl waren bei der Kombi für Abenteurer sehr gut. Auch die Stiefel konnten mich den Tag über begeistern.
Panorama-Ausblick vom La Mesa Roldán aus
Panorama-Ausblick vom La Mesa Roldán aus
Unter mir arbeitete eine mit Metzeler Sportec M7RR bereifte BMW S1000R. Schon ein tolles Landstraßenkampfgerät mit dem man gemütlich cruisen aber auch sportlich flitzen kann. Und der M7RR? War ich doch schon auf der Rennstrecke überzeugt, so zeigte er auf der Nackten was noch so alles in ihm steckt. Auf den gut 300 Landstraßenkilometern trug er jedenfalls mit zum unbeschreiblichen Erlebnis bei.
Bei einem Stopp auf dem La Mesa Roldán, wo die Jungs von Motorex uns mit einem typisch schweizerischen Brunch erwarteten, zeigte mir Guido von GoPro, was so alles in der neuen Hero4 steckt. Bedienung geht nun einfach per Touchscreen und die Menüführung wurde super optimiert. Mit dem etwas größeren Saugnapf befestigte ich also Aktioncam problemlos auf dem Tank der S1000R und lies ab sofort alle 10 Sekunden ein Bild schießen. Der Akku hielt lang  -angeblich gut 30 Minuten länger als beim Vorgängermodell – und so war auch noch eine tolle Kamerafahrt hoch zum Velefique drin. Eine erste Qualitätsprobe des Filmes zeigte, dass die Aufnahmen kaum verwackelt sind und die Tonqualität trotz vollem Windeinfall sehr gut ist.
GoPro Hero4 Aktionbilder - alle 10 Sekunden gab´s eines davon  GoPro Hero4 Aktionbilder - alle 10 Sekunden gab´s eines davon  GoPro Hero4 Aktionbilder - alle 10 Sekunden gab´s eines davon 
GoPro Hero4 Aktionbilder - alle 10 Sekunden gab´s eines davon
Beim Helm – dem ersten X-lite X-1003 Klapphelm in Form eines Integralmodells – war ich allerdings zu optimistisch und hatte die falsche Größenwahl getroffen. Wurde mir doch noch der XL ans Herz gelegt, entschied ich mich für meine Standardgröße L. Doch auf Dauer war er etwas zu eng, sodass ich bei einem kurzen Zwischenstopp an der Rennstrecke schnell in den Nolan Truck flitzte und zurück auf meinem Helm des Vortages wechselte (leider gab es hier keinen Klapphelm mehr in XL an der Strecke). Ansonsten war der Helm aber überraschend leise, gut belüftet und mit dem N-Com super entertained.   X-lite X-1003 Elegance mit N-Com
X-lite X-1003 Elegance mit N-Com
Blick vom 1860 Meter hohen Velefique auf das Kurven El Dorado
Blick vom 1860 Meter hohen Velefique auf das Kurven El Dorado
  Die Mittagspause liesen wir ausfallen und fuhren noch schnell auf den 1860 Meter hohen Velefique – einer, wenn nicht der schönste Pass Europas. Eigentlich hätte ich nun nach der ausgelassenen Pause in eine andere Gruppe wechseln sollen, da die Jungs zurück ins Hotel zur Café-Racer-Tour mussten auf die ich zu Gunsten einer ausgiebigen Landpartie verzichten wollte. Mit nem Café-Racer herum zu tuckern ist sicher ganz nett, aber doch nichts im Vergleich zu einer Landstraßentour auf diesen genialen Strecken – dachte ich.
Beim Blick vom Velefique ins Tal, kam dann doch irgendwie die Neugierde und Lust in mir hoch, mal was ganz anderes zu versuchen. Hatten wir doch inzwischen ordentlich Kilometer hinter uns gebracht und war die Truppe eine richtig Gute – also, Thomas Thieme kurz von meiner Sinneswandlung erzählt und ab zurück ins Hotel. Nun war ich aber mal so gar nicht für ne Café-Racer-Tour ausgestattet! Schnell in den Brand-Shop der Gott sei Dank offen war, einen Nolan N21 Visor Classic Jethelm gleich in XL genommen, noch ne coole Vanucci Nubuk Lederjacke mit OutDry Technologie aus dem Regal gegriffen, Motorradjeans an und rein in die Tourenstiefel. Vor dem Hotel blubberten schon die ersten BMW R nineT aus der Tiefgarage und um keine Zeit zu verlieren, gab mir Thomas schnell seine und nam dafür den BMW C evolution Roller der gleich vorne in der Garage stand. So ging es nun gechillt die Küste in Richtung Südwesten entlang.
Kraftrad meets BMW R nineT und der Nolan N21 Caribe am Stand von Carboneras (Bild: Johannes Richardt)
Kraftrad meets BMW R nineT und der Nolan N21 Caribe am Stand von Carboneras (Bild: Johannes Richardt)
Und was soll ich sagen? Geil! Hatte ich doch zum ersten mal einen Jethelm auf und erlebe die Umgebung völlig neu, nahm Gerüche und den Wind anders war und cruiste einfach so dahin. Lies die Gedanken treiben, genoss den kernigen Sound des BMW Café-Racers und sah die Umgebung mit ganz anderen Augen.
Unterm Strich waren wir gut 45 Kilometer unterwegs, die mein Haltung zum entspannten cruisen mit einem Café-Racer grundlegend ändern lies. Das wird sicher nicht die meine letzte Fahrt dieser Art gewesen sein!
Aber auch noch eine weitere Erkenntnis  hatte diese Fahrt. Und zwar zu den eRollern die lautlos vor mir die Uferstraße entlanggeleiteten. Irgendwie schon ein tolles Konzept, was unsere Städte von Lärm und Abgasen befreien kann. Auf dieses Thema muss ich ein andermal näher eingehen bzw. erproben.
Nolan N21 Visor Classic meets Abfahrt nach Carboneras Unsere Truppe mit BMW R nineT und C evolution Roller
Nolan N21 Visor Classic meets Abfahrt nach Carboneras Unsere Truppe mit BMW R nineT und C evolution Roller
Zurück im Hotel musste es schnell gehen, denn als Abschlussevent dieser tollen Tage stand ein Ausflug in das „Fort Apache“ Mini-Hollywood nach Almería an. Hier zeigte uns der Wilde Westen, welche Pferdestärken damals oben auf waren. Jimmy Cornett und seine Band rundeten einen rundum gelungenen Tag ab.
Was für ein Saisonstart! Aber nun stand auch schon wieder die Heimreise auf dem Programm. Für einige gleich am frühen Morgen, für mich erst nachmittags. Also noch genügend Zeit für eine letzte schnelle Runde unter spanischer Sonne – diesmal mit der BMW R1200RT. Was für ein mächtiges Schiff?! Wobei man sie auch sehr sportlich bewegen kann.
Solch intensive Motorradtage hatte ich noch nie erlebt. Gefüttert mit unzähligen Eindrücken, tollen Gesprächen und neue Blickwinkeln, ging es am Nachmittag wieder in Richtung Winter. Mein großer Dank geht an ALLE beteiligten Firmen und Personen, die dieses Event überhaupt erst ermöglicht haben. Wer nun Lust bekommen hat, auch mal dort in Spanien seine Runden zu drehen, dem kann ich das BMW-Motorrad Test-Camp Almeria 2015 nur wärmstens empfehlen!
Danke für die tollen Tage - Auf Wiedersehen Almeria (Bild: Jörg Künstle)
Danke für die tollen Tage - Auf Wiedersehen Almeria
 
Weitere Inhalte / Informationen
Das Brand-Event 2015 Nolan N21 Film X-lite X-802R Film Vanucci Touren Film Bilder vom Event
 
Partner / Sponsoren
Detlev Louis Motorradvertriebs GmbH Bike Promotion - der größten deutschen Veranstalter von Rennstreckenveranstaltungen für Jedermann
Metzeler Motorex - Oil of Switzerland Vanucci Markenshop by Louis
X-Lite Helme Nolan GoPro